Umzug in neues Haus war der Höhepunkt für die Rethener Feuerwehr
Etwa 200 Personen füllten auch dieses Jahr wieder die Aula der Grundschule in Rethen, als Ortsbrandmeister Denis Schröder die Gäste der Jahresversammlung willkommen hieß.
RETHEN.
"Das wohl ereignisreichste Jahr in unserer langen 118-jährigen Geschichte liegt hinter uns, ein neues Feuerwehrhaus bezieht man ja auch nicht jedes Jahr", begann Schröder seinen Rückblick auf 2019. Neben den 116 Alarmen und 42 Übungsdiensten zog sich der Umzug sowie der Abschied aus dem alten Gebäude in der Braunschweiger Straße als "roter Faden" durch den Jahresbericht.
Die 65 Frauen und Männer der Einsatzabteilung rückten bei den Alarmierungen zu 48 Brandeinsätzen, 38 Hilfeleistungen und 30 Tierrettungen aus. Eine Collage zeigte die geretteten Tiere von Greifvögeln über Schlangen bis hin zu einem Schwan. Ein Bild zeigte sogar einen großen Hund, der von einem Dach gerettet werden musste. Für die Tierretter wird in den kommenden Monaten ein neues Fahrzeug im Feuerwehrhaus stationiert, damit der von der Ortsfeuerwehr Laatzen übernommene kleine Mehrzweckwagen ausgemustert werden kann.
"Bei den technischen Hilfeleistungen mussten wir leider auch wieder sieben Personenwagen aus dem Gleis der Straßenbahn entfernen", berichtete Schröder bebildert. Mehrere Sturmschäden, hilflose Personen hinter einer Tür, Wasserschäden und 18 ausgelöste Brandmeldeanlagen forderten die Helfer ebenfalls. Größere Einsätze waren der Kellerbrand in Gleidingen, die brennende Garage im Ilseder Ring sowie die Feuer im Laatzener Rathaus. Um für solche Einsätze gerüstet zu sein, führten die Mitglieder 42 themenbezogene Übungsdienste durch. Immer freitags von 18.45 Uhr an treffen sich die Mitglieder der Einsatzabteilung im neuen Feuerwehrhaus in der Hildesheimer Straße.
Das wichtigste Ereignis kam dann noch einmal zur Sprache. Ein kurzer Film zeigte den emotionalen Abschied vom alten Gebäude in der Braunschweiger Straße und den Umzug in die modernen und großzügigen Räume in der Hildesheimer Straße. Beim Antreten mit allen Fahrzeugen zum Abmarsch waren bei manchen der Frauen und Männer Tränen in den Augen zu sehen. Mehrere Jahrzehnte lang hatten sie dort seit 1957 ihren Dienst verrichtet, gefeiert, Freundschaften geschlossen, ihre zukünftigen Ehepartner kennen gelernt oder auch Sitzungen und Fortbildungen alsolviert. Ein Haus mit bewegender Geschichte nahe des Rethener Ortskerns fiel dann wenige Wochen später der Baggerschaufel zum Opfer, es wurde abgerissen. Vom 23. August an war alles soweit, zu den Einsätzen wurde von der Hildesheimer Straße ausgerückt. "Mach es gut altes Haus", sagte Schröder zum Schluss seines Berichtes, mit einem leichten Kloß im Hals.
Stefan Hampel und Niclas Heinrich berichteten von der Arbeit in der Jugend- und Kinderfeuerwehr. Viele Ausbildungsdienste, Fahrten und Aktionen wurden durchgeführt. Bei den Veranstaltungen zum 1. Mai, dem Osterfeuer sowie der Müllsammelaktion in Rethen nahmen die Jugendlichen auch teil. Bei der Kinderfeuerwehr mit ihren 28 Mitgliedern gibt es derzeit eine Warteliste für Neúeinsteiger. Nach erfolgreicher Teilnahme am Lehrgang Truppmann 1 verpflichtete Schröder die Quereinsteigerin Ramona Pold nach erfolgter Probezeit als Feuerwehrfrau der Einsatzabteilung. Die Verleihung von Dienstgraden nahm Stadtbrandmeister Sebastian Osterwald vor. Nach erforderlicher Dienstzeit und Weiterbildung erhielten folgende Rethener einen neuen Dienstgrad: Niklas Uhlenwinkel ist Oberfeuerwehrmann, Renè Reetz ist Hauptfeuerwehrmann und Jörg Peters ist Hauptbrandmeister. Das Trio erhielt neue Schulterstücke und Urkunden überreicht.
Insgesamt 155 Dienstjahre hat sich ein Quartett aus Rethen engagiert: Auf 50 Jahre in der Einsatzabteilung blickt Peter Peerdemann zurück, Olaf Dudda und Andreas Heinberg auf jeweils 40 Jahre und der jüngste von ihnen, Florain Paetz, auf 25 Jahre. Ein Abzeichen an der Jacke der Uniform weist nun auf eine langjährige Mitgliedschaft hin. Mit einer Urkunde des Landesfeuerwehrverbandes ehrte der Stadtbrandmeister ein Trio der Rethener Ortsfeuerwehr: Dieter Scharnbeck für 50 Jahre und Frank Maasur sowie Siegfried Schröder für jeweils 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
Stefan Hampel, der seinen letzten Bericht als Jugendwart erstattete, erhielt das Ehrenzeichen der Ortsfeuerwehr Rethen in Silber für seine geleistete Arbeit und die neun Jahre in der Funktion Jugendfeuerwehrwart von Ortsbrandmeister Denis Schröder. Mit den Grußworten der Gäste endete gegen 21.30 Uhr die vom Musikzug der Feuerwehr Laatzen musikalisch begleitete, harmonische Veranstaltung. In diesen betonten die Redner einhellig die gute Kameradschaft und das Engagement der Ortsfeuerwehr Rethen im Ortsteil. "Die Feuerwehr ist sehr wichtig, nicht nur beim Brandschutz und der Hilfeleistung sondern auch für die Dorfgemeinschaft", wie im Rückblick zu sehen war. Stadtbrandmeister Osterwald freute sich über die "spitzenmäßige" Jugendarbeit: "In Rethen haben wir keine Personalprobleme, auch in naher Zukunft nicht". Zudem dankte er Rat und Verwaltung für den notwendigen Neubau und die weiteren Fahrzeugbeschaffungen, die noch in diesem Jahr in Rethen eintreffen werden.
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