Laatzen
Montag, 09.03.20 - 11:03 Uhr

Laatzener FDP setzt sich für Ganztagsschulen ein

LAATZEN. 

Während in Laatzen die Planungen für den Neubau der Grundschule Ingeln-Oesselse zur Einrichtung einer Ganztagsschule von allen Ratsfraktionen unterstützt werden, geht es in Berlin nur sehr langsam und unzureichend mit diesem Thema voran. Am vergangenen Donnerstag hat der Deutsche Bundestag über die Einrichtung und die Nutzung eines Sondervermögens für die Finanzierung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter debattiert.

 

"Die Bundesregierung macht bei der Finanzierung der Ganztagsbetreuung in der Grundschule leere Versprechungen", sagt der FDP-Stadtverbandsvorsitzende Gerd Klaus. "Weder weiß sie, wie viele Fachkräfte benötigt werden, noch, woher diese kommen sollen. Außerdem reichen die Bundesmittel nicht einmal im Ansatz aus, um Investitions- und jährliche Betriebskosten zu decken. Damit lässt man am Ende die Kommunen wieder im Regen stehen, die die fehlende Finanzierung bezahlen müssen."

 

Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter ab dem Jahr 2025 einzuführen. Der erste Schritt hierhin sollen durch die Einrichtung eines Sondervermögens beim Bund von zwei Milliarden Euro geschehen. Konservative Schätzungen des Deutschen Jugendinstituts gehen aber allein von Investitionskosten in Höhe von 5,3 Milliarden Euro sowie jährlichen Betriebskosten ab 2025 in Höhe von 3,2 Milliarden Euro aus.

 

Wieviel die Schaffung einer Grundschule für den Ganztagsbetrieb kostet, zeigen die Planungen der Stadt Laatzen: die neue Grundschule für das Ganztagsangebot soll?11,6 Millionen Euro kosten. "Diesen Aufwendungen stimmen wir gerne zu, weil wir Ganztagsschulen wollen," sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Gerd Klaus. "Die Unterstützung aus Berlin für diese Investitionen und den laufenden Betrieb muss aber viel größer sein und den tatsächlichen Anwendungen der Kommunen gerecht werden," so Klaus weiter.

 

Hinzu kommt noch, dass Erzieherinnen und Erzieher schon jetzt am Limit arbeiten. Eltern setzen zunehmend auf den Rechtsanspruch für die Betreuung der Grundschulkinder. Für eine gute Ganztagsbetreuung wird aber ausreichend qualifiziertes Personal benötigt. Hierfür muss das Land Niedersachsen jetzt sorgen, damit es 2025 zur Verfügung steht.

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