Laatzen
Sonnabend, 03.10.20 - 09:00 Uhr

Große Leidenschaft für den Wasserball

Das Portrait am Sonnabend - heute: Carsten Stegen

Carsten Stegen ist fest mit der Wasserball-Abteilung der SpVg Laatzen verwurzelt.R. Kroll

Carsten Stegen ist als Jugendlicher in den Sommerferien aus langer Weile heraus mit einem Freund einmal zum einem Jugend-Wasserball gucken gegangen, heute und so manche geschwommene Bahn später ist diese Sportart aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken: Abteilungsleiter, Manager, Herren-Trainer, Jugend-Trainer und dann und wann auch noch díe Schiedsrichterei füllen ihn weitestgehend aus.

LAATZEN. 

Ein wenig Schriftverkehr hier, ein paar Telefonate dort und hin und wieder Termine - der Freizeitjob als Abteilungsleiter Schwimmen/Wasserball in der SpVg Laatzen bringt Carsten Stegen, Jahrgang 1968, nicht aus der Ruhe und erst recht nicht um den Schlaf. "Wir haben hier einen sehr gut funktionierenden Abteilungsvorstand mit einer guten Aufgabenverteilung", betont Stegen. Nach dieser Aufgabe habe er sich allerdings weiß Gott nicht gedrängelt. "Als Frank Leineweber als Vorsitzender aufgehört hat, fand sich kein Nachfolger", erzählt der neue Mann an der Spitze des Gremiums. "Ich habe mich auch lange dagegen gewehrt." Aber es habe sich kein Nachfolger gefunden, und letztlich sagte Stegen zu. "Es macht mir aber auch Spaß", fügt er - und das glaubhaft - hinzu. In der SpVg Laatzen ist der Vorstand für aktuell fünf Herren- sowie vier Jugendmannschaften zuständíg.

 

Sein Traineramt der Herren - immerhin 2. Bundesliga - fordert ihn da schon um einiges mehr und bringt ihn auch schon mal außer Atem. Dreimal in der Woche wird trainiert und der Aufstieg in die 1. Bundesliga ist in Laatzen immer ein Thema. Immerhin gehörte die SpVg Laatzen schon zwei Spielzeit dazu, und deshalb wissen alle Beteiligten, was auf sie zukommen würde - in der Hauptsache an Kosten und an Zeitaufwand. Reisen zu Auswärtsspielen nach Baden-Württemberg oder Bayern sind kein Pappenstil. "Sportlich würden wir einen breiteren Kader benötigen", fügt Carsten Stegen an. "Dazu kommt, dass ältere Spieler in der Mannschaft nicht mehr wirklich wild darauf sind, diese Strapazen auf sich zu nehmen. Ein Auswärtsspiel kann durchaus tausend Kilometer und mehr bedeuten, und das an einem Tag hin und zurück. Aber wir arbeiten daran." Warum aber in Gottes Namen auch noch Schiedsrichter, reicht der Aufwand nicht? "Ich pfeife nur auf Bezirksebene, und das hält sich im Rahmen", antwortet Carsten Stegen. "Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass die Sichtweise eines Schiedsrichters - zum Beispiel Durchsetzung des Regelwerk - mir als Trainer viel bringt." Regeländerungen würde dem Trainer bei der Umsetzung eine Hilfe sein. "Du änderst wirklich die Sichtweise und die Schiedsrichterei bringt immer wieder neue Kontakte."

 

Carsten Stegen weiß, über was er redet, wenn es um den Wasserballsport geht: er hat als B-Jugendlicher - also recht spät - mit dem dieser Sportart begonnen, damit eine wichtige Ausbildungszeit verpasst. Angefangen bei Union 06 Hannover, dann bei der SG Misburg in der Oberliga am Ball und danach zur Spvg Laatzen gewechselt. "Wir sind damals knapp am Aufstieg in die zweite Liga gescheitert", sagt Stegen im Rückblick. "In einer späteren Saison zählten wir in Deutschland zu den besten zehn Mannschaften."

 

Wie lange er das alles noch mitmachen will? "So lange es mir Spaß und Freude bringt", kommt schnell die Antwort. Über Langeweile kann er sich derzeit nicht beklagen, und daran soll sich offenkundig so schnell auch nichts ändern. Er wird sich weiter mächtig ins Zeug legen, und das dem Wasserball in der SpVg Laatzen gut tun.

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