Sarstedt
Dienstag, 13.10.20 - 14:17 Uhr

"Radwegekonzept durch Fuß- und Radwegekonzept ersetzen"

Vorschläge der GUT-Fraktion im Rat der Stadt

An der Voss-Straße in Richtng Innenstadt gibt es für die GUT-Fraktion im Ra tder Stadt Sarstedt Handlungsbedarf.

Die Fraktion GUT im Rat der Stadt Sarstedt fordert das bestehende Radwegekonzept durch ein Fuß- und Radwegekonzept zu ersetzen. Wie und was wurde aus dem im Jahre 2010 entwickelten Radwegkonzept bis heute tatsächlich umgesetzt?

SARSTEDT. 

Diese Fragen stellten sich im Rahmen der Aktion Stadtradeln in den vergangen Wochen aus dem Sarstedter Stadtrat die Mitglieder der GUT-Fraktion Stephanie Franke, Wolfgang Jäckel und Dirk Warneke. Dazu unternahmen sie mehrere Ausflüge innerorts und auch in alle Dörfer der Stadt. "Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungswerte sind bemerkenswert"schreiben sie in ihrer Pressemitteilung.  Denn es habe sich seitdem allerhand getan. "Einige der im Radwegekonzept 2010 beschriebenen Maßnahmen wurden bereits gut umgesetzt. Dazu gehören unter anderem die Barrierefrei angelegte Rampe und die Zuwegung vom Ufer der Innerste zur Brücke Görlitzer Straße/Brückenstraße.. Der kombinierte Fuß- und Radweg von der B 6 in Richtung Innenstadt und auch die Weberstraße wurden vorbildlich saniert." Gemeinsam mit der Region Hannover und dem Landkreis Hildesheim sei ein hervorragender Radweg von Schliekum bis Jeinsen neu gebaut worden. "Zudem wurden eine Vielzahl von kombinierten Fuß- und Radwegen bereits durch Bordstein-absenkungen verkehrssicher ausgebaut. Demgegenüber stehen weiterhin Fuß- und Radwege die sich in keinem guten Zustand befinden."

 

Dazu einige Beispiele: Der viel zu schmale "Radweg" an der Vossstraße Richtung Giebelstieg/Giften und umgekehrt. Die seit Jahren desolate Wegstrecke Hildesheimer Straße insbesondere in Höhe der Bushaltestelle B 6 Richtung Sonnenkamp. Die katastrophale Wegstrecke an der Kreisstraße Sonnenkamp/Gödringen. Der bislang fehlende Fuß- und Radweg an der Kreuzung B6 bis zum Moorberg Kreisel. Die in der Bahnhofstraße zu tief versenkten Gullideckel. Hier bestehe ein erhebliches zusätzliches Unfallrisiko.

 

Da gibt es nach Ansicht des GUT-Fraktionsvorsitzendem Wolfgang Jäckel für weitere Verbesserungen noch ordentlich Luft nach oben. Insbesondere auch mit Blick auf die in 2020 maßgeblichen Änderungen von einigen Verkehrsregeln. Unter anderem die Abstandsregeln zwischen Kraftfahrzeugen und Fahrrädern. "Demnach müssen Radfahrer zu parkenden Autos einen Mindestabstand von 80 Zentimetern und Kfz zu Fahrradfahrern beim Überholen einen Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten. Bei Lastenfahrrädern oder Fahrrädern mit Anhängern werden sogar zwei Meter gefordert also insgesamt 2,80 Meter." Ein aus Sicht der GUT Fraktion weiterer gewichtiger Grund das bestehende Radwegekonzept grundlegend zu modifizieren. Somit seien Aktualisierungen notwendig und bislang nicht realisierte Maßnahmen ebenfalls zu überarbeiten. Was die Finanzierung anbelangt stünden zur Umsetzung von Maßnahmen zur Fuß- und Radwegeplanung derzeit erhebliche Bundes- und Landes-Fördermittel zur Verfügung. Der städtische Investitionsaufwand könne somit auf ein überschaubares Maß gesenkt werden. "Hierzu verweisen wir auf die Förderdatenbank des Bundes und der Länder. Dort werden unter dem jeweiligen Suchbegriff alle Fördermöglichkeiten, unter anderem Ausbau von klimafreundlichen Radverkehrswegen, aufgezeigt. Weitere Maßnahmen können auch im Rahmen der Städtebauförderung finanziert werden, so dass unser Haushalt insgesamt betrachtet nur gering belastet würde. Eine Verbesserung der Infrastruktur im Bereich der Rad- und Fußwege kommt allen Bürgern zugute. Daher ist es uns wichtig, das bei den erforderlichen Ausarbeitungen eines Konzeptes gleich vom Anbeginn alle Ideen und Impulse gemeinsam in einer ARGE mit allen in Frage kommenden Institutionen und Vereinen wie TKJ, FSV, RAD AG und ADFC erarbeitet werden. Wenn wir somit einen breiten Konsens gemeinsam mit den Bürgerinnen und dem Rat Stadt Sarstedt erreichen, wäre das auch ein wichtiges Signal zum nachhaltigen Klimaschutz. Wo die Voraussetzungen für den Radverkehr stimmen, wird öfter und länger Rad gefahren. Das beweisen fahrradfreundliche Kommunen in Deutschland und auch in unserem Nachbarland den Niederlanden. In Niedersachsen beträgt der Anteil des Radverkehrs im Gesamtverkehrsaufkommen derzeit 15 Prozent, in den Niederlanden dagegen bei über 30 Prozent."

 

Die GUT-Fraktion geht davon aus, je besser die Innenstadt und ihre Dörfer via Fahrrad erschlossen ist, desto weniger sei es nötig, das Auto zu nutzen und somit wird nachhaltig der Klimaschutz verbessert.

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