Laatzen
Donnerstag, 11.02.21 - 11:02 Uhr

Gleichstellungsbeauftragte zeigt zum Internationalen Frauentag „Flagge“ und bietet mit der Leine-VHS eine Online-Weiterbildung an

LAATZEN. 

"Die Flaggen stehen für Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität und Gewaltfreiheit, somit trägt der Internationale Frauentag eine Vielfalt an demokratischen Grundforderungen auf seiner Fahne, die es immer wieder, wir schauen uns nur um, zu verteidigen gilt", sagt Nicole Hendrych, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Laatzen.

 

In der Pandemie verschärfe sich die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Frauen reduzierten häufiger ihre Arbeitszeit, ihr Anteil an der Sorgearbeit nehme noch weiter zu und statistisch werde Laatzen hier keinen Unterschied machen, obgleich die Stadt im Unterschied zu manch anderer Kommune, eine enorm gute Betreuungsquote vorweisen könne. Hendrych weist darauf hin:

 

- Die Pflege von Familienmitgliedern, die Kinderbetreuung, Home Schooling, Haushaltstätigkeiten lasten überwiegend auf den Schultern von Frauen.

- Durch die Corona-Pandemie wird die klassische Rollenverteilung weiter zementiert.

- Die ersten Entlassungswellen im Zuge der COVID-19 Pandemie betrafen vor allem Sektoren, in denen Frauen überrepräsentiert sind wie Einzelhandel, Gastgewerbe und Tourismus.

- Frauen arbeiten weltweit zumeist im informellen Sektor und in prekären Beschäftigungsverhältnissen.

- Selbst wenn Schulen und Arbeitsplätze nicht geschlossen sind, wird es für viele Frauen immer schwieriger ihre Pflegebürde und Bildung/Beruf zu vereinen - mit erheblichen finanziellen Langzeitfolgen.

 

Aber unabhängig von der aktuellen Pandemiekrise, Politik steht stetig vor gesellschaftlichen Herausforderungen. "Schauen wir einfach über unseren Gartenzaun nach Polen; Prognosen sagen, die Bevölkerung des Landes wird im nächsten Vierteljahrhundert um 2,8 Millionen Menschen schrumpfen", sagt Hendrych. Damit könnte Polen zu den europäischen Ländern mit dem dramatischsten Bevölkerungsrückgang gehören. Dies stelle den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme Polens vor große Herausforderungen Die Gegenmaßnahmen der polnischen Regierung sind bislang weitgehend wirkungslos geblieben. "Wenn ich diese Datengrundlage in Beziehung mit dem Abtreibungsverbot für Frauen bringe, dann erstarre ich bei meiner Analyse, dass dies ein strategischer politischer Beitrag der Regierungen zu einer Neuformulierung der Sozialpolitik sein könnte", so Hendrych weiter.

 

All das zeigt: Frauen müssen sich stetig, entschieden und konsequent, an den Gesellschaftspolitischen Entscheidungs- und Verteilungsprozessen beteiligen. Vielleicht bietet sich in der Zeit des Abstandhaltens ja auch eine Chance für einige Frauen inne zu halten, auf sich zu schauen und sich online Fortzubilden.

 

Laatzen hatte sich bereits im vergangen Frühjahr in Verhandlung mit der Leine-VHS für eine Onlineveranstaltungen in Kooperation mit Frau und Beruf stark gemacht. "Ich freue mich sehr, dass wir nun eine anlässlich des 8. März anbieten können. Die Chance, eigene Wünsche an die Oberfläche zu holen und dabei unentdeckte Ressourcen zu aktivieren, ist nicht selbstverständlich. Mitunter ist es ein Luxus, den sich viele Menschen, mitunter viele Frauen, nicht verwirklichen können. In der Familienphase fehlt es an Zeit und Energie und im Alter verbleibt vielen nur eine kleine Rente", so Hendrych.

 

Folgendes Seminar wird online am 13. und 14. März angeboten:Selbstmanagement mit dem Zürcher Ressourcen Modell für Frauen - ONLINE-VeranstaltungDas Zürcher Ressourcen Modell (ZRM®) ist eine Methode, die durch Dr. Maja Storch und Dr. Frank Krause an der Universität Zürich als Selbstmanagement-Verfahren entwickelt wurde. Ihr "Filetstück" ist das Aufspüren unbewusster Wünsche und Bedürfnisse über Bilder. Diese mit bewussten Absichten zu synchronisieren, legt ungeahnte innere Kraftquellen frei und lässt das, was wir tun, stimmig werden.ZRM® eignet sich hervorragend für Lebensumbrüche und berufliche Neuorientierung. Inhalte:- Explorieren des Unbewussten über ressourcenaktivierende Bilder- Formulieren des eigenen Haltungsziels als Herzstück des ZRM-Prozesses- Entdecken eigener Ressourcen- Entwickeln einer Mini-Bewegung für den Alltag mit Embodiment - Strategischer Einsatz der eigenen Ressourcen- Spezifische Interventionen für den Alltag.

 

Der Online-Kurs kostet 40 Euro, auf Anfrage kann die Gebühr bezuschusst werden. Anmeldungen sind in den Geschäftsstellen der Leine-VHS, per Mail unter hemmingen@leine-vhs.de oder unter Telefon (05 11) 23 11 30 möglich.

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