Hemminger Grüne danken NABU für Rettung der Kröten im Bürgerholz.
Die Hemminger Grünen danken dem Nabu Hemmingen für den jahrelangen, unermüdlichen Einsatz zur Bewahrung und Erhalt der Population der Erdkröten im Bürgerholz zwischen Hemmingen und Ronnenberg.
DEVESE.
Nun krabbeln sie wieder, die Erdkröten und andere Amphibien aus dem Hemminger Bürgerholz. Einem uralten Instinkt gehorchend, zieht es sie im Frühjahr zu den Laichgewässern, aus denen sie selbst einmal geschlüpft sind. In Hemmingen sind das vor allem die ehemaligen Tonkuhlen am Hohen Holzweg in Arnum. Zwischen diesen Gewässern und dem Sommerlebensraum der Kröten im Bürgerholz verläuft aber die Straße von Devese nach Ohlendorf mit einem Autoverkehr, der für die Kröten bisher lebensgefährlich war.
Es reichte schon ein Auto alle zehn Minuten, um sämtliche wandernden Kröten zu zerfetzen. Deshalb begann die Firma Envipro vor etwa 15 Jahren damit, auf einer Länge von etwa einem Kilometer Krötenzäune aufzustellen, der die Kröten in bereitgestellte Eimer lenkte. Dort sammelten engagierte Helfer des NABU Hemmingen über Jahre tausende von Kröten ein und brachten sie direkt zu den Laichgewässern auf der anderen Seite der Straße.
Die Arbeit der Ehrenamtlichen wurde von Inge Scherber aus Arnum organisiert. "Es braucht viel Idealismus für diese Arbeit. Ich habe selbst mehrmals Kröten eingesammelt und über die Straße getragen. Diese Arbeit am späten Abend und frühen Morgen ist kein wirklicher Spaß. Ungefährlich ist sie auch nicht: Anderenorts hat es dabei sogar Todesfälle unter den Helfern gegeben, weil rasende Autofahrer Hinweisschilder zur Krötenwanderung vollkommen missachtet haben", so Joachim Steinmetz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Hemminger Rat. "Umso mehr gebührt dem Kreis um Frau Scherber Hochachtung, dass er diese Arbeit im Hintergrund über Jahre verlässlich geleistet hat."
Mit dem Bau der neuen B3 haben sich die Verhältnisse nun grundlegend verändert. Zwar wurde mit der Umgehungsstraße ein zusätzliches und viel massiveres Hindernis für die Krötenwanderung errichtet. Gleichzeitig wurden dort aber Amphibientunnel gebaut, nicht zuletzt dank der Intervention des NABU. So sollte künftig die Wanderung der Kröten zu den Laichgewässern gefahrlos möglich sein und zudem auch die Rückwanderung von Alt- und Jungtieren, für die es bisher keinen dauerhaften Schutz gab.
Rechtzeitig zur Krötenwanderung wurde zudem in dieser Saison die Straße zwischen Devese und dem Café Webstuhl für den Autoverkehr gesperrt. Wenn die Krötentunnel an der neuen B3 wie geplant funktionieren und man noch berücksichtigt, dass als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Umgehungsstraße neue Tümpel am Bürgerholz entstanden sind, dann ist die Situation für die Kröten im Bürgerholz nun deutlich verbessert.
"Für diese positive Entwicklung und die Bewahrung der Kröten ist die Stadt Hemmingen Inge Scherber und ihrem Helferkreis aus dem NABU zu großem Dank verpflichtet", so Andreas Praetsch, Vorsitzender der Grünen im Ortsverband Hemmingen. "Erdkröten mögen klein sein und unbedeutend erscheinen - aber sie sind ein Teil der Biodiversität, den es zu schützen gilt. Und manchmal ist ihr Überleben dann auch wichtiger als das Recht des Bürgers auf freie Fahrt noch auf dem letzten Stück Straße."
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