Der Laubfrosch ist zurück
LAATZEN.
Wohl jeder hat von ihm schon gehört, aber kaum einer hat ihn gesehen: den Laubfrosch. Und das, obwohl der bis zu fünf Zentimeter große, blattgrüne Froschlurch mit dem wissenschaftlichen Namen Hyla arboreazu den bekanntesten Vertretern der heimischen Amphibien zählt.
Weil dem Laubfrosch die Lebensräume immer mehr genommen werden, ist der Bestand der einst weit verbreiteten Amphibienart in Deutschland drastisch geschrumpft. Deutschlandweit wird der Erhaltungszustand des Laubfroschs, der wegen seiner Haftscheiben an den Enden der Finger und Zehen als einzige Art auf Bäume klettern kann und in ihrem Laub hervorragend getarnt ist, als "unzureichend" eingestuft. Auch in Niedersachsen hört man den typischen "äpp-äpp-äpp"-Balzruf der Froschmännchen kaum noch.
Die Rote Liste der gefährdeten Tierarten stuft den Laubfrosch für Niedersachsen als stark gefährdet ein, im weiter südlich gelegenen südniedersächsischen Hügel-und Bergland gilt er inzwischen sogar als beinahe ausgestorben. Daher ist er nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie streng geschützt.Umso größer war im Sommer vorigen Jahres die Überraschung als ehrenamtliche Naturschützer Laubfrösche im Naturschutzgebiet NSG-HA 239 "Leineaue zwischen Hannover und Ruthe" im Bereich Laatzen-Grasdorf "verhörten", also die Balzrufe von Froschmännchen erkannten. Eine sofortige Erfassung war damals nicht mehr möglich.
Deshalb hat die Ökologische Station Mittleres Leinetal e.V. (ÖSML) jetzt das "Projekt Laubfrosch" im Auftrag der Region Hannover gestartet - und ist schon am ersten warmen Abend im Mai fündig geworden: An verschiedenen Gewässern in der Leineaue hat das Team der ÖSML gleich mehrere Laubfrösche anhand ihrer Rufe eindeutig identifiziert. In den nächsten Wochen werden weitere Kartierungen folgen, auch mit Kontrollen von Laich, Larven und Jungtieren.
Die Lebensräume von Laubfröschen sind durch ein reich strukturiertes Grünland mit vielen von der Sonne erwärmten Kleingewässern, Gebüschen und Hecken gekennzeichnet. Genau diese gibt es noch in der Leineaue. Hier können die Tiere weite Wanderstrecken zurücklegen und im Lauf eines Jahres sehr unterschiedliche Lebensräume aufsuchen -pflanzenreiche Stillgewässer zum Ablaichen im Sommer und Winterquartiere im Boden, in Hecken, Gebüschen und Bäumen.Damit sich der Laubfroschbestandin der Leineaue ungestört entwickeln kann, ist es sehr wichtig, dass sich Besucher_innen an das Wegegebot des Naturschutzgebietes halten und Grünlandflächen und Gewässerufer nicht betreten.
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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