Lesemann besucht Firma Sensus in Laatzen
LAATZEN.
Kunden in aller Welt und ein ausgezeichneter Ruf - das Laatzener Unternehmen Sensus ist einer der größten Hersteller von Großwasserzählern weltweit. Dennoch machen sich die Mitarbeitenden Sorgen um ihren Arbeitsplatz. "Es wird nicht mehr in den Maschinenpark investiert - die Maschinen sind alt", sagt Betriebsratsvorsitzender Stefan Rothenburger im Gespräch mit Dr. Silke Lesemann, der für Laatzen, Pattensen und Sehnde zuständigen SPD-Landtagsabgeordneten.
Lesemann und der parteilose Bürgermeisterkandidat Kai Eggert haben das Unternehmen, das 1843 von Heinrich Meinecke als Kunstschlosserei gegründet wurde, jetzt besucht. Derzeit passiert ein Technologiewandel in der Branche: Zähler mit mechanischer Messtechnik werden von Ultraschallsensoren abgelöst. Das soll Marktanteile sichern und das 2016 vom US-Konzern Xylem übernommene Unternehmen zukunftssicher machen.
"Alle warten auf das neue Produkt, aber wir produzieren es immer noch nicht", sagt Rothenburger. Hinzu komme, dass das Unternehmen die Vorfertigung der Guss-Gehäuse der Messgeräte zusätzlich in Polen herstellen möchte. "Angeblich, um Engpässe sicherzustellen. Aber was ist, wenn die Vorfertigung dorthin verlagert wird? Dann fallen mehr als 60 unserer 135 Arbeitsplätze weg", betont Rothenburger. Auch eine vollständige Verlagerung des Laatzener Produktions- und Entwicklungsstandorts nach China sei ein Szenario, das nicht von der Hand zu weisen sei.
"Mit dem Lohnniveau in China können wir nicht mithalten", so der Betriebsratsvorsitzende. Aber das müsse man auch gar nicht, da die Firma keine Billigprodukte herstelle, sondern technologisch komplexe, hochwertige Messgeräte. "Deshalb ist es so wichtig, mit der Produktion der neuen Technologie bald zu starten", betont Rothenburger. "Wir wollen Auftragsspitzen abfangen - es wäre fahrlässig, dies nicht zu tun", sagt Geschäftsführer Bernd Raade über den zusätzlichen Anbieter von komplett gefertigten Gehäusen in Polen. Er suchte das Gespräch mit den Politikern und machte deutlich, dass der Standort Laatzen nicht in Gefahr sei. "Ich möchte hier selbst noch bis zu meiner Rente in 20 Jahren arbeiten. Und auch darüber hinaus soll das Unternehmen hier bestehen bleiben", so Raade. Und er kündigte an, dass der Hoffnungsträger des Unternehmens, das neue Ultraschallmessgerät, im ersten Quartal des neuen Jahres seinen Produktionsstart in Laatzen haben werde.
Außerdem konzentriere man sich auf neue Geschäftsfelder: das Sammeln von Daten und das Lokalisieren von Leckagen. Diese Optimierung von Rohrleitungen spare die wichtige Ressource Wasser ein und den Kunden Geld. "Das ist die Zukunft", so Raade.
Bei einem anschließenden Rundgang durch die Werkshalle erklärten Rothenburger und seine Betriebsratskollegen Christian Röhl und Andreas Wendland dem Besuch aus der Politik die Produktionsabläufe - von der Vorfertigung über das Einsetzen der Messzähler bis hin zur ihrer Eichung. Lesemann und Eggert kündigten an, im Gespräch mit dem Betriebsrat zu bleiben. "Es ist ein tolles Unternehmen - und ein sehr wichtiges für Laatzen", betonte Lesemann.
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