Pattensen
Montag, 16.08.21 - 10:58 Uhr

Von einer Erzfreundschaft und kulinarischer Völkerverständigung

Ratsherr Matthias Friedrichs beim Vortrag über 150 Jahre Reichseinigung.

Wenn der Pattenser Ratsherr und Hobbyhistoriker Matthias Friedrichs zur Veranstaltungsreihe "High Tea and History" des Heimatbundes lädt, so ist eines gewiss: Kein Auge bleibt dabei trocken und kein Magen leer.

PATTENSEN. 

Und so war es auch dieses Mal: Für seinen Vortrag in der AWO-Altenbegegnungsstätte Pattensen hatte Friedrichs sich ein ganz besonderes Thema ausgesucht, welches gleichzeitig viel politischen Zündstoff in sich trägt. Unter dem Titel "150 Jahre Reichseinigung - Oder: Die Geschichte der deutsch-französischen Erzfreundschaft" führte er mit viel Humor durch die lange und gemeinsame Geschichte beider Völker.

 

"Weder hat Deutschland seinen Ursprung in einem Spiegelsaal in einer Nachbarstadt von Paris, noch begann das schwierige Verhältnis mit unseren linksrheinischen Nachbarn mit einem Korsen auf dem französischen Thron. Die Ursachen und die daraus entstandenen Konflikte gehen weit tiefer und sind sehr viel facettenreicher, als sie oft etwa in Fernsehdokumentationen simpel zusammengefasst werden", so der Pattenser Ratsherr und Vorsitzende des dortigen Bildungsausschusses.

 

Und so ging es auch nicht um die Schuldfrage, die in den Augen Friedrichs nur schwer zu klären wäre, sondern um das gute aktuelle und zukünftige Miteinander. Einen besonderen Aspekt im Vortrag nahm die Frage der Geldpolitik ein und welchen Einfluss diese auf Kriege, Konflikte und zukünftigen Hass zwischen den Völkern genommen hätte.

 

Am Ende nahm Friedrichs einen Schwenk in die Tagespolitik und zeigte auf, wie wichtig die Europäische Union für beide Völker sei. "Gerade die Bedeutung der gemeinsamen Währung und des gemeinsamen Binnenmarktes ist hier wichtig, aufzuzeigen. Diese beiden Aspekte sind maßgeblich für unseren nationalen Wohlstand. Darum kann ich Stimmen in der aktuellen Tagespolitik absolut nicht verstehen, die einen Ausstieg aus dem Euro oder gar aus der Europäischen Union und ihres gemeinsamen Marktes fordern. Die Folgen für unsere deutsche Wirtschaft, die gerade vom Export lebt, wären im Zweifel katastrophal. Ganz abgesehen davon, dass die offenen Grenzen uns einen ungezwungenen Austausch mit unseren Nachbarinnen und Nachbarn erlauben", erläuterte Friedrichs seine Ansichten zu diesem Thema.

 

Doch auch für Speisen und Getränke war gesorgt worden. Neben Schokoladen- , Gemüsemuffins und traditionellen Teesandwiches warteten noch zwei besondere Spezialitäten auf die Gäste. Matthias Friedrichs, der außerdem noch als der Pattenser Ferienkoch beim Ferienpass der Stadt bekannt ist, hatte einige französische Quiches und Apfelkuchen gebacken. "Liebe geht bekanntlich durch den Magen, auch die Liebe zwischen den Nachbarvölkern", schloss er augenzwinkernd die Veranstaltung.

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