"Stadtbahnlinie 1 muss weiter bis Sarstedt fahren"
Heike Brennecke ist seit 2014 die Bürgermeisterin der Stadt Sarstedt, gegenüber LeineBlitz-Mitarbeiter Reinhard Kroll gibt sie einen Rück- sowie Ausblick, spricht über die Herausforderungen und Chancen der Stadt.
SARSTEDT.
Frau Brennecke, was hat Sie als Bürgermeisterin 2021 besonders in Sarstedt beeindruckt?
Besonders habe ich mich gefreut, dass es gelungen ist, im letzten Winter und Frühjahr die Impfaktion für die über 80Jährigen anzubieten. Das ist mit viel Dankbarkeit angenommen worden. Und dass wir jetzt eine Impfstelle hier vor Ort haben und die vielen Testmöglichkeiten. Zudem waren das neue Feuerwehrhaus in Giften, die Kita „Kleeblätter“, der Fortschritt unseres Tunnelprojektes sowie die neue Drehleiter für die Wehr in der Kernstadt einige der Höhepunkte des Jahres. Und natürlich, dass unser Innerstebad so schön geworden ist, die ersten Häuser am Sonnenkamp-Ost gebaut werden, die Triftstraße saniert wurde. Die Liste ließe sich lang‘ fortsetzen …
Und für Sie persönlich?
Für mich persönlich natürlich meine Wiederwahl bei der Kommunalwahl am 12. September und dass ich damit weitere fünf Jahre Bürgermeisterin unserer schönen Stadt sein darf.
Und was waren für Sie 2021 im negativen Sinn Höhepunkte?
Der plötzliche Tod unserer Stadtkämmerin Birgit Beulen sowie der Tod von Ingo Klopsch, der im Rathaus unser Hausmeister und in Ruthe Ortsbrandmeister war. Das hat uns alle sehr geschockt. Aber auch unser Besuch im Hochwassergebiet des Ahrtales im Sommer hat Spuren hinterlassen. Was wir dort gesehen haben, war unfassbar und eine wirkliche Katastrophe für die Menschen. Und dass jetzt aktuell das Büro von Markus Brinkmann und das Haus von Sven Tomis beschmiert wurden, dass Hakenkreuze geschmiert werden, das ist absolut inakzeptabel.
Was ist 2021 aus Ihrer Sicht in Sarstedt auf der Strecke geblieben?
Wir haben viele unserer Projekte fortgeführt oder neu begonnen. Dabei hat die Corona-Lage mit all‘ ihren Facetten viel Kapazität in Anspruch genommen und zum Beispiel auch die Vorbereitungen für die Kommunal- und Bundestagswahlen. Das sind schon „dicke Bretter“ neben all‘ unseren anderen Aufgaben, wenn ich das so sagen darf. Zum Beispiel, dass unserer Sport-Entwicklungskonzept aufgrund der Corona-Pandemie nicht fortgesetzt werden konnte, das treibt mich um. Und natürlich, dass wir jetzt auch noch vorzeitig die Turnhalle in Giebelstieg schließen mussten. Überdies gibt es einige Dinge, die nicht so schnell umgesetzt werden konnten, wie wir uns das vorgestellt haben. Da ist zum Beispiel der Waldkindergarten, der eigentlich längst am Start sein sollte.
2021 war die Stadtbahnlinie 1 in den Schlagzeilen.
Ja, das war sie. Stadtrat und Verwaltung, wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, dass die Bahn auch weiterhin bis Sarstedt fährt. Und das Thema liegt ja auch beim Landkreis Hildesheim, als Träger des ÖPNV, auf dem Tisch. Ich hoffe sehr, dass wir alsbald eine gute Lösung der finanziellen Fragen finden.
Bei der Kommunalwahl am 12. September sind politisch die Karten neu verteilt worden. Der Sarstedter Rat ist bezüglich der Parteien und Gruppen so vielfältig wie nie zuvor. Fluch oder Segen?
Die Vielfalt im Rat hat mich nicht wirklich überrascht. Und dadurch, dass sich die beiden Gruppen FDP/Unabhängige und SPD/GUT/W-A-S gebildet haben, gibt es jetzt weniger Zersplitterung als gleich nach der Wahl. Ob und was sich durch die Vielfalt im Rat ändert, das bleibt abzuwarten.
Sarstedter Ratsmitglieder sind dieser Tage durch Schmierereien an ihren Häusern angegriffen worden. Auch andere rechte Parolen waren zu sehen.
Diese Schmierereien stehen zumindest in zeitlichem Zusammenhang mit den sogenannten „Spaziergängen“ einerseits und der angemeldeten Demonstration „Nein zur rechten Unterwanderung“ andererseits. Wer für die Schmierereien verantwortlich ist, wird sich hoffentlich durch die Polizei aufklären lassen. Solche Übergriffe auf Privateigentum und dass Hakenkreuze geschmiert werden, das ist in unserem Rechtsstaat absolut inakzeptabel. In unserer Demokratie herrscht Meinungsfreiheit und das Recht zu demonstrieren. Und das ist gut so! Dabei gibt es für Demonstrationen Regelungen in unserem Staat. Sie werden angemeldet mit der Benennung von Verantwortlichen. Wer das nicht macht, hat wohl Gründe dafür, die jedenfalls nicht „Gesicht zeigen“ heißen.
Ein durchschlagender Erfolg war 2021 die Veranstaltungsreihe Sarstedter Sommerterrassen.
Ja, das war eine tolle Idee. In diesem Jahr hatten wir alle Akteure an einen Tisch geholt und so ist ein schönes und vielfältiges Programm entstanden, auf ganz vielen „Terrassen“. Mit Musikalischem, Kulinarischem, Fußball gucken, Modenschau, besonderen Stadtführungen und sehr schönen Open-Air-Gottesdiensten. Da ist aus so vielen Veranstaltungen ein richtig dickes Programm geworden. Das alles hat ein besonderes Sommerfeeling in die Stadt gebracht.
Frau Brennecke, vielen Dank für dieses Gespräch.
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