Laatzen
Dienstag, 06.09.22 - 08:01 Uhr

Weil besucht Laatzener Unternehmen: Mit neuen Investitionen „auf einem guten Weg“

Keine Hantel - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (Bildmitte) hält das Gehäuse eines Messgerätes in der Hand. Dr. Silke Lesemann schaut dabei zu.

RETHEN. 

"Ich freue mich, dass die Firma jetzt auf einem guten Weg ist", sagte Dr. Silke Lesemann, die für Laatzen, Pattensen und Sehnde zuständige SPD-Landtagsabgeordnete, am Sonnabend bei ihrem Besuch der Laatzener Firma Sensus. Und sie hatte einen besonderen Gast mitgebracht: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der sich das Unternehmen im Rahmen seiner Wahlkampftour ansehen wollte.

 

Auf einem guten Weg ist die Firma, weil der US-amerikanische Mutterkonzern Xylem wieder in den Standort des Entwicklers und Herstellers von Großwasserzählern investiert. "Wir haben uns natürlich sehr über diese Investition gefreut, die ein Bekenntnis für den Standort Laatzen-Rethen ist", berichtete Betriebsratsvorsitzender Stefan Rothenburger dem Besuch aus der Politik. Für 1,9 Millionen Euro soll an der Meineckestraße eine neue Halle samt Prüfstand für Großwasserzähler entstehen.

 

Noch im Juli vergangenen Jahres sah alles anders aus. Damals hatte Lesemann das Unternehmen auf Einladung des Betriebsrates besucht, weil sich Betriebsrat und die rund 150 Beschäftigten Sorgen um den Standort machten. "Es wird nicht mehr in den Maschinenpark investiert - die Maschinen sind alt", kritisierte Rothenburger damals. Er sei sehr dankbar, dass Lesemann den Standort in dieser schweren Zeit besucht und somit auf die Situation aufmerksam gemacht hatte. "Das hat ordentlich Eindruck gemacht und uns nach vorn gebracht", so Rothenburger.

 

"Es ist ein wichtiges Unternehmen für Laatzen - und ein Traditionsunternehmen", betonte Lesemann, die am 9. Oktober bei der Landtagswahl wieder als Direktkandidatin für Laatzen, Pattensen und Sehnde in den Landtag einziehen möchte. Das Unternehmen wurde bereits 1843 von Heinrich Meinecke als Kunstschlosserei gegründet, es genießt einen ausgezeichneten Ruf als Entwickler und Hersteller mechanischer Messtechnik.

 

Derzeit passiert jedoch ein Technologiewandel in der Branche: Zähler mit mechanischer Messtechnik werden von Ultraschallsensoren abgelöst. Die große Investition ermöglicht dem Unternehmen diesen Wandel - sie soll Marktanteile sichern und das Unternehmen zukunftssicher machen. Und nun ist auch das Produkt der Zukunft entwickelt: der Großwasserzähler mit dem Namen Cordonel. Von ihm verspricht sich das Unternehmen viel, wie Bernd Raade, einer von zwei Geschäftsführern, dem Ministerpräsidenten erklärte.Wie stolz man auf das neue Produkt ist, untermalten zwei Videos zur Entwicklung und Endkunden-Werbung, die Raade den Gästen aus der Politik zeigte.

 

Entwickelt wurde der Zähler mit Hilfe von externer Expertise. "Wir haben Ultraschall-Technik eingekauft, mittlerweile aber auch Mitarbeiter*innen mit entsprechender Kenntnis eingestellt", berichtete Raade. Wer die Zielgruppe des neuen Produktes sei - die Wasserwerke dieser Welt?, wollte Weil wissen. "Genau - wir sind weltweit tätig", betonte Raade. Der Markt sei groß: Millionen solcher Messgeräte werden jährlich verkauft. "In Deutschland werden sie in der Regel alle sechs Jahre getauscht, die Nutzungsdauer ist aber in den Ländern unterschiedlich", so Raade.

 

Das neue Messgerät messe sehr genau - sogar bei Verunreinigungen des Wassers - und erkenne auch kleinste Leckagen. Damit würden die Kunden Geld sparen und man schone die Ressourcen. "In Zeiten von Wasserknappheit ist das besonders wichtig", betonte Rothenburger. "Sensus ein spannendes mittelständisches Unternehmen", sagte der Ministerpräsident, der anschließend von der Geschäftsführung und dem Betriebsrat durch die alte und die neue Produktionshalle geführt wurde, die sich noch im Aufbau befindet. Die Mitarbeitenden fiebern jetzt der Fertigstellung entgegen.

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