Doppelt Bezdiak: Neue Feuerwehrführung in Ingeln-Oesselse gewählt
INGELN-OESSELSE.
Am Freitag hat die Ortsfeuerwehr Ingeln-Oesselse ihre Jahresversammlung vor etwa 100 Anwesenden abgehalten. Neben den Berichten der Feuerwehrkameraden aus dem Doppeldorf kamen auch politische Stimmen zu Worte. Zusätzlich mussten die Ämter des Ortsbrandmeisters und seines Stellvertreters turnusgemäß neu gewählt werden.
Da Gunnar Pahlke als langjähriger Stellvetreter sein Amt zur Verfügung gestellt hat, musste ein neuer Stellvertreter aus Reihen der Einsatzabteilung gefunden werden. Mit Marc Bezdiak wurde der jüngere Bruder des Ortsbrandmeisters für sechs Jahre in das Amt des stellvertretenden Ortsbrandmeisters gewählt.
Ortsbrandmeister Frank Bezdiak berichtet in seinem Vortrag über 39 Einsätze im Jahr 2023 - ein Vorjahresanstieg um zwölf Einsätze. Schwerpunkt blieben wie heutzutage üblich die technischen Hilfeleistungen mit 17 Alarmen, lediglich sieben Brandeinsätze waren für die Feuerwehr zu verzeichnen.
In Bezdiaks Vortrag wurde deutlich, dass sich die Einsätze der Ortsfeuerwehr Ingeln-Oesselse in zwei Gruppen aufteilen lassen. Zum einen die kleinen innerörtlichen Einsatzstellen, wie einer vermeintlichen hilflosen Person hinter verschlossener Tür. Im Oktober sei eine ältere Dame unbewusst an den Knopf ihres Hausalarms gekommen und habe daraufhin die Tür nicht geöffnet. Ein beherztes und kräftiges Klopfen gegen die Tür durch die Ortsfeuerwehr habe das Problem gelöst, die Dame war wohlauf.
Die andere Kategorie sind die großen und herausragenden überörtlichen Einsätze. Davon gab es mit der Bombenräumung im März, einen Großbrand im April oder die Hochwasserlage Ende 2023 äußerst zeitintensive Herausforderungen zu bewältigen. Das Highlight für die Kameradinnen und Kameraden des Doppeldorfes ist die Lieferung des neuen Mehrzweckfahrzeugs gewesen. "Nachdem das Fahrzeug abgeholt war ging es direkt an die Einweisungen, sodass das Fahrzeug direkt in Dienst gestellt werden konnte", erklärt Frank Bezdiak.
Für das dringend notwendige neue Feuerwehrhaus werden in diesem Jahr die Weichen für den Kauf von zwei neuen Löschfahrzeugen gestellt. Die in die Jahre gekommenden Fahrzeuge benötigen Ersatz, "neue Fahrzeuge passen aber nicht in das alte Gerätehaus", erläutert Bezdiak.
Bei den präsentierten Zahlen wird deutlich, dass die Ortsfeuerwehr Ingeln-Oesselse eine funktionierende Feuerwehr sei. Mit 45 aktiven Einsatzkräften - davon 14 Frauen - ist die Wehr grundsätzlich schon gut aufgestellt, wenn dann noch im Durchschnitt 25 Mitglieder regelmäßig bei den Übungsdiensten teilnehmen wird deutlich, dass das Doppeldorf auf eine starke Feuerwehr vertrauen kann. Seinen Vortrag beendete Bezdiak mit einem Dank an seine Kameradinnen und Kameraden. "Denn durch unsere und eure Bereitschaft wenden wir Schaden von der Bevölkerung ab", betonte Bezdiak. Den Angehörigen der Feuerwehrleute dankte er ebenso, wenn sie "mal wieder stundenlang in der plagenden Ungewissheit warten, wann der Partner denn zurückkommt."
Jugendwart Christoph Stoll und Kinderfeuerwehrwartin Petra Klebeck berichten von zahlreichen feuerwehrtechnischen Diensten und Freizeitaktivitäten des Feuerwehrnachwuchses. Die Kinder haben Rosenmontag gefeiert, eine Fahrradtour nach Caterpillar Gleidingen gemacht oder beispielsweise am Fun-Marsch in Hiddestorf teilgenommen. Als der Reisebus bis auf den letzten Sitz voll mit Kindern und Jugendlichen beim Marsch angekommen ist, freuten sich die Veranstalter, dass "die Stadtfeuerwehr Laatzen so gut aufgestellt sei." Klebeck habe daraufhin geantwortet, dass das nicht die Stadtfeuerwehr Laatzen sei, sondern nur Ingeln-Oesselse. "Die anderen sind in den roten Autos dahinter", erklärte Klebeck scherzhaft.
Die Jugendfeuerwehr hat beim Stadtpokal mit zwei Mannschaften den 2. und 3. Platz einfahren können, am Regionszeltlager teilgenommen und gemeinsame Dienste mit den Feuerlingen veranstaltet. "Wir sind eine Einheit und helfen uns immer gegenseitig aus", erklärt Jugendwart Christoph Stoll. Für einen rührenden Moment sorgte der frisch aus der Jugendfeuerwehr aufgestiegene Feuerwehrmann Erik Neeland. Er bedankte sich bei seinem ehemaligen Betreuerteam für die tolle Zeit. "Danke, dass ihr es mit uns ausgehalten habt. Wir wissen, dass wir sehr anstrengend sein können", meint Neeland.
Neben dieser Laudatio zeigen auch hier die Mitgliederzahlen, dass die Jugendarbeit im Doppeldorf funktioniert: 29 Jugendliche und 27 Kinder. Beinahe schon Tradition: Für die Kinderfeuerwehr warten etliche Kinder auf einer Warteliste. Das Interesse sei ungebrochen.
Bürgermeister Kai Eggert dankte der Ortswehr für die unzähligen gemeinsamen Einsatzstunden, wie beispielsweise bei der Bombenräumung oder dem Hochwasser. "Ich freue mich, dass ich so verlässliche Einsatzkräfte im Rücken wissen darf", erklärte Eggert und zeigte sich von dem hohen Mitgliederstand der Feuerwehr beeindruckt.
Stadtbrandmeister Sebastian Osterwald beglückwünschte die Führung der Ortsfeuerwehr zur Wieder- und Neuwahl. "Zwei Großprojekte liegen vor uns: Das Feuerwehrhaus und die Löschfahrzeuge", blickt Osterwald voraus. Er sei zuversichtlich, dass die Projekte zügig gelingen werden und mit dem Feuerwehrhaus ein modernes und in der Zukunft beständiges Gerätehaus gebaut wird. Er dankte der Politik, dass sie trotz der klammen Stadtkasse stets an ihre Feuerwehr denkt und gut ausstattet.
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