60 Kinder debattieren bei Laatzens erster Kinderkonferenz
LAATZEN.
Am Donnerstag fand im Kinder- und Jugendzentrum der Stadt Laatzen die erste Kinderkonferenz statt. Mehr als 60 Klassensprecherinnen und Klassensprecher der dritten und vierten Klassen aus allen sieben Laatzener Grundschulen kamen zusammen, um in verschiedenen Workshops über Themen zu debattieren, die ihre Lebenswelt direkt betreffen.
Organisiert wurde die Konferenz von den städtischen schulischen Jugendsozialarbeiterinnen der Grundschulen, unterstützt von der Schulsozialarbeit des Landes Niedersachsen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kinder- und Jugendbüros der Stadt Laatzen.
Die Kinderkonferenz steht im Zeichen der UN-Kinderrechtskonvention, die den Jüngsten Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte garantiert. Ziel der Konferenz war es, Demokratie für die Kinder erlebbar zu machen. Die jungen Teilnehmenden diskutierten unter anderem über Umwelt- und Klimaschutz, die Gestaltung von kindgerechten Orten in Laatzen, gesundes Leben sowie ihre "Traumschule".
Bürgermeister Kai Eggert, der die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßte hob die Bedeutung der Kinderkonferenz hervor: "Diese Konferenz ist ein wichtiger Schritt, den Kindern und ihren Wünschen eine Plattform zu bieten, die ihnen Gehör verschafft."
Weniger Autos, mehr Spielplätze: Die Wünsche der Kinder in vier Workshops brachten die Kinder ihre Wünsche und Ideen ein. Die Gruppe "Umwelt und Klimaschutz" wurde von Karla und Jonathan von der Grundschule Rethen geleitet. Ihre Vorschläge: mehr Bäume pflanzen, weniger Autos in der Stadt und mehr Solarbänke sowie Windräder.
Armant von der Grundschule Im Langen Feld präsentierte die Ideen der Gruppe "Orte für Kinder in Laatzen". Die Kinder wünschten sich unter anderem mehr Abenteuerspielplätze, einen weiteren Skatepark, ein Eisstadion zum Schlittschuhlaufen. Die Gruppe "Gesund leben" wurde von Sinan aus Gleidingen sowie Leni und Amelie von der Grundschule Grasdorf vertreten. Ihre Hauptforderungen: maximal 30 Minuten Hausaufgaben pro Tag, mehr Sportangebote und keine Gewalt mehr. In der Gruppe "Traumschule" setzten sich Frieda von der Grundschule Rethen und Toprak von der Grundschule Im Langen Feld gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern dafür ein, dass die Schulen mehr Freiheiten bei der Wahl von AGs ermöglichen. Zudem sprachen sie sich für saubere Toiletten, klasseninterne Streitschlichter und einen Ruheraum aus.
Die städtische Schulsozialarbeiterin Simone Braun unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung: Kinder haben eine eigene, ganz besondere Sicht auf ihre Umgebung. Gerade in der pädagogischen Arbeit ist es entscheidend, ihre Perspektiven ernst zu nehmen und sie aktiv in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Nach der Vorstellung der Gruppenarbeit wählten die Kinder über Klebepunkte jeweils ihre vier Lieblingsvorschläge aus. Die wichtigsten Anliegen der Dritt- und Viertklässler waren iPads statt Büchern, saubere Toiletten, mehr Abenteuerspielplätze, weniger Autos, längere Pausen und ein Indoor-Pausenraum. Anschließend stellten die Kinder diese Ergebnisse Stadtrat Jörg Sporleder und Fachbereichsleiter für Jugend und Soziales Thomas Schrader vor.
Jörg Sporleder betonte: "Es ist wichtig, dass wir eure Vorschläge heute gehört haben. Wir nehmen eure Bedürfnisse sehr ernst und werden sie an die Politik weitergeben. Schließlich entscheidet nicht die Verwaltung alleine über das, was in Laatzen passiert."
Mit einem Augenzwinkern wies Thomas Schrader die Kinder darauf hin, dass der Wunsch nach längeren Pausen bei den Schulleitungen Gehör finden müsse. Zudem lud er die Kinder ein, im kommenden Frühjahr an einer Dorferkundung in Ingeln-Oesselse teilzunehmen: "Wir werden gemeinsam auch die Spielplätze unter die Lupe nehmen - dabei könnt ihr uns genau sagen, welche Geräte gut funktionieren und was noch fehlt." Die Kinderkonferenz hat gezeigt, wie ernst Laatzen die Partizipation seiner jüngsten Einwohnerinnen und Einwohner nimmt. Dank der engagierten Unterstützung durch die Schulsozialarbeit, Lehrkräfte und das Team des Kinder- und Jugendbüros wird die Stadt auch künftig die Ideen der Kinder in die Weiterentwicklung der Stadt einbeziehen.
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