Sport
Dienstag, 26.11.24 - 17:55 Uhr

„Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstand hätten handeln müssen"

Fritz Willig bezieht Stellung zur aktuellen Lage vom Fußball-Zweitligisten Hannover 96

Fritz Willig: "Der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorstand von Hannover 96 hätten handeln müssen."Reinhard Kroll

Der Laatzener Rechtsanwalt und Notar a. D. Fritz Willig bezieht auf Anfrage vom LeineBlitz Stellung zur aktuellen Situation des Fußball-Zweitligisten Hannover 96. Fritz Willig war von 1991 bis 1993 Präsident dieses Vereins. Jetzt übt er Kritik am Aufsichtsratsvorsitzenden sowie am Vorstand des Klubs.

LAATZEN. 

Herr Willig, Sie haben immer Sommer gegenüber dem LeineBlitz gesagt, Sie würden in der 2. Bundesliga Hannover 96 für stark genug halten, um den Aufstieg in die 1. Bundesliga zu schaffen. Wie sehen Sie das heute?

 

Fritz Willig: Hannover 96 liegt in der Tabelle unter den ersten fünf Mannschaften, war zwischendurch Tabellenführer. Das erweckt Träume, zeigt aber auch, dass die 2. Bundesliga aufgrund der starken Konkurrenz und der Erfolge von Mannschaften, die vor Saisonbeginn niemand als Spitzenmannschaft gehalten hat, das bringt praktisch Glücksspielcharakter mit sich.

 

Wie ordnen Sie das ein, dass Hannover 96 bei Eintracht Braunschweig und in Elversberg praktisch widerstandslos verloren hat?

 

Fritz Willig: Dieses sportliche Auf und Ab ist unerklärlich, vielleicht aber auch auf die Eiszeit zwischen den Kapitalgebern und dem Verein zurück zu führen.

 

Wie ist das zu verstehen?

Fritz Willig: Nach dem Erfolg des Vereins vor dem Bundesgerichtshof mit der Abberufung von Martin Kind als Geschäftsführer der Profiabteilung war ich der Auffassung, dass der Verein so schnell wie möglich eine Lösung mit der Kapitalseite herbeiführen würde. Richtig ist, dass nach dem Beschluss des Bundesgerichtshofes bei Hannover 96 nichts geschehen ist. Das liegt meiner Meinung nach an Ralf Nestler, dem Aufsichtsratsvorsitzenden bei Hannover 96, und dem Vorstand des Vereins. Es hätte gehandelt werden müssen.

 

Warum?

 

Fritz Willig: Weil ich meine, dass es die Fans und die Mannschaft mit ihrem jeweiligen Aufstiegswillen verdient hätten, wenn Hannover 96 den Aufstieg schaffen würde. Und das unter Hinteranstellung von persönlichen Animositäten vom Verein und der Kapitalseite. Meiner Auffassung nach müsste schnell die Bestellung eines neuen Geschäftsführers für die Profiabteilung herbeigeführt werden. Ich denke daran: Den aktuellen Manager Marcus Mann.

 

Wie wird es Ihrer Ansicht nach bei Hannover 96 weitergehen?

 

Fritz Willig: Mir geht es um Hannover 96, dieser Verein hat tolle Fans, die Mannschaft große Fähigkeiten, und für die Stadt Hannover und die umliegende Region wäre der Aufstieg in die 1. Bundesliga einerseits für den Abbau von Verbindlichkeiten, andererseits um die sportliche Zukunft zu verbessern. Eine Einigung im Sinne von Hannover 96 halte ich für enorm wichtig.

 

Herr Wililg, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen eine schöne Adventszeit.

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