Baumpflanzungen als Ausgleich für Eingriffe in die Natur durch die Stadtbahnverlängerung
HEMMINGEN.
Durch den Bau der Stadtbahnverlängerung nach Hemmingen sind Flächen versiegelt worden, auch Bäume wurden gefällt. Beides war nicht vermeidbar. Doch dafür wurde an anderen Stellen ein Ausgleich geschaffen. Ein Jahr nach der Inbetriebnahme der neuen Strecke von Oberricklingen nach Hemmingen-Westerfeld wurden nun zum Abschluss der Ausgleichsmaßnahmen 42 weitere Bäume an der Stadtgrenze zwischen Hannover und Hemmingen gepflanzt.
Eine etwa 4000 Quadratmeter große Fläche zwischen Göttinger Chaussee/Göttinger Landstraße, Saarstraße und der neuen Bundesstraße B 3 diente als Baustelleneinrichtungsfläche, zunächst für den Bau der Bundesstraße, danach für die Verlängerung der Stadtbahnstrecke. Nachdem die Fläche von allen Materialien geräumt worden war, wurde zunächst die hier vorbeifließende Ihme renaturiert. Sie wurde umgeleitet, ein 50 Meter langer Abschnitt ist so geschaffen worden, der einem natürlichen Flusslauf nachempfunden ist. Der bisherige Flusslauf der Ihme an dieser Stelle bleibt als sogenannter Alt- oder Totarm der Natur erhalten.
Das Gelände, das im Überschwemmungsgebiet liegt und nicht bebaut werden kann, ist mit 42 Zitterpappeln im Schachbrettmuster bepflanzt worden. Dies ist jedoch nicht die einzige Ausgleichsmaßnahme für den Stadtbahn-Streckenausbau. In den vergangenen Wochen wurden auch auf der Dreiecksfläche vor dem Gleichrichterwerk Ricklinger Holz Bäume gepflanzt, ebenso an verschiedenen Stellen entlang der Strecke in Hemmingen, auf der P+R-Anlage am Endpunkt Hemmingen und neben dem Gleichrichterwerk Hemmingen. Insgesamt sind nunmehr 180 Bäume gepflanzt worden. Dabei handelt es sich um Bergahorn, Hainbuche, Zitterpappel, Silberweide und Flatterulme. Zudem wurden auch zahlreiche Sträucher in den Boden gesetzt. Durch den Bau der Strecke und des Endpunktes wurden aber nicht nur Flächen versiegelt. Es wurden auch Bereiche entsiegelt, weil die Stadtbahnen auf rund der Hälfte der 3,3 Kilometer langen Strecke auf Rasengleis fahren. Hier kann Niederschlag versickern und verdunsten, was für ein gutes Kleinklima sorgt.
Für Flächenversiegelungen bei Baumaßnahmen muss jeweils ein Ausgleich geschaffen werden. Es gibt Umrechnungsfaktoren, welche die Wertigkeit von Flächen und Bäumen berücksichtigen, sodass gefällte Bäume und neu versiegelte Flächen vollständig kompensiert werden. Der Eingriff in Natur und Landschaft ist im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) geregelt. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden für das konkrete Projekt durch ein Gutachten festgelegt. Abhängig von der Größe des Eingriffes reichen die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen von der Pflanzung einzelner Bäume über Flächenentsiegelung bis zu größeren Ausgleichsflächen.
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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